9. Klassen 2 Wochen im Betriebspraktikum vom 8. - 19.4.2024
Mit "Rage" wieder im Deutschunterricht

Theaterkritik zu „Rage“  von Jonas B.

Wieviel sollten Jugendliche mitbestimmen? Sollten sie sogar wählen? Warum wird für Jugendliche so viel entschieden? Ist ihr Gehirn etwa noch nicht so „reif“ wie das von Erwachsenen?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Theaterstück „Rage“, welches ich vor einigen Tagen gesehen habe. Und wie ich es fand, das erfahrt ihr hier:

Aber worum geht es zunächst einmal?

Das Theaterstück „Rage“ handelt von 2 verpeilten Kriminalpolizisten, welche den Fall einer verschwundenen Jugendlichen ermitteln, wo ihre Spur in unsere Klassenzimmer führt.

Dank dieser Grundprämisse fühlt sich das Stück in der meisten Zeit wie eine waschechte Bodycop-Komödie an, jedoch ist es viel immersiver, weil man selbst Teil des Stücks ist, auch wenn man die Handlung des Stücks nicht beeinflussen kann. Das ist ein großer Pluspunkt, denn vor allem bei einer Komödie wie dieser zündet der Humor viel leichter.

Nun aber zu ein paar Kritikpunkten:

Nach der ersten Hälfte des Stücks beginnt, ohne zu viel vorweg zu nehmen, eine Exposition, welche einem die Kernaussage verdeutlichen soll, indem die Ermittler aber eigentlich eher wie Lehrer oder Prediger wirken als wie Polizisten, was dann sogar seinen Höhepunkt erreicht, als der eigentliche Fall komplett aus den Augen gelassen wird und sich die Polizisten auf einmal lieber mit Followerzahlen als mit der verschwundenen Jugendlichen auseinandersetzen, oder als die Polizisten auf einmal Werbung gemacht haben. Ich weiß zwar, dass das manipulative Produktplacements porträtiert und darauf aufmerksam macht, dass die Kaufkraft eines Jugendlichen sehr begehrt ist und daher gerne ausgenutzt wird. Allerdings finde ich, passt der Rahmen des Stücks, also die zwei Ermittler lösen einen Fall, nicht ganz zu den Kernaussagen des Stücks, oder zumindest zu der Überbringung dieser.

Trotz dieses Kritikpunkts finde ich das Stück sehr witzig, unterhaltsam, spannend und gegen Ende sogar actionreich. Daher kann ich dieses Stück eigentlich jedem ans Herz legen, allein wegen der darauffolgenden Diskussion über die im Stück besprochenen Themen. Müsste ich Punkte vergeben wären das für mich eine 8/10.

An der Stelle noch ein großes Dankeschön an den Förderverein, welcher freundlicherweise die Kosten der Aufführung für die ganze Klasse übernommen hat.