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Prix des Lycéens Allemands 2009

Am 13. März 2009 verliehen deutsche Oberstufenschüler bereits zum fünften Mal den Prix des Lycéens Allemands. Wie in den Jahren zuvor hat die Preisverleihung auf der Leipziger Buchmesse stattgefunden. Der dem französischen Prix Goncourt des lycéens nachempfundene Literaturpreis ist eine gemeinsame Auslobung der Kulturabteilung der Französischen Botschaft in Berlin, des Bureau du Livre de Jeunesse, der Kultusministerien der Bundesländer, der Ernst Klett Verlage, sowie der Leipziger Buchmesse.

Die Inhalte der Bücher befassten sich in diesem Jahr mit vielfältigen Themen: die Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Traditionen und alltäglicher Herausforderung im Leben der Sinti und Roma; die Gegenüberstellung des heutigen ländlichen Alltags in Frankreich als Kontrast zu dem großstädtischen Leben in Paris; die Auswirkungen des Ruandakriegs besonders auf die Waisen und deren Überlebenskampf; eine problematische Eltern-Kind-Beziehung als Folge mangelnden Familienzusammenhalts; eine Anklage sozialer Randgruppen der modernen Gesellschaft.

Nach ausführlicher Vorbereitung im Unterricht des Leistungskurses 12. Jahrgang und Lektüre der Bücher wurde ich auserwählt, das Schiller Gymnasium bei der ersten Berliner Abstimmung zu vertreten.Im Saal des Französischen Instituts waren Vertreter vieler verschiedener Gymnasien anwesend, von Klasse 11 bis 13, welche sich der französischen Sprache betätigten, während sie über Themenvielfalt und deren Relevanz zur heutigen Zeit diskutierten. Nach langen,ausgiebigen Debatten wurde schließlich entschieden, dass der Roman von Claudine Galéa "Rouge métro" in die engere Wahl kommen sollte, ins Deutsche übersetzt zu werden und mit einem Preisgeld von 5000 Euro belohnt werden sollte. Doch die Jury in Leipzig entschied anders:Elisabeth Combres erhielt für ihre bewegende Schilderung des fiktiven Schicksals eines ruandischen Mädchens nach dem Bürgerkrieg den Prix des Lycéens Allemands.
Für mich war die Erfahrung der öffentlichen Diskussion ein interessantes Unterfangen und eine gute Möglichkeit, meinen Sprachhorizont zu erweitern. Auch wenn ich immernoch die Hoffnung habe, eines Tages ein klein weniger Kitsch in französischen Jugendromanen zu finden.

Maximilian Reinhold, 12. Jg.

P.S. Die Bücher wurden vom Förderverein des Schillergymnasiums finanziert und sind in der Schülerbibliothek auszuleihen.