Anläßlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01.25 gedachte das Schiller-Gymnasium in einer Gedenkfeier der Millionen Menschen, denen ihre Würde, ihre Freiheit und ihr Leben genommen wurden.

Die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Frau Günther-Wünsch sowie der Botschaftsrat für Kultur der französischen Botschaft, Herr Michelon nahmen mit einem Grußwort an der Gedenkfeier teil und unterstrichen damit die Notwendigkeit, das Gedenken an die Opfer des Holocaust lebendig zu halten.

Die Schulgemeinde erinnerte an das Schicksal eines jüdischen Jungen, der einst in der Schillerstraße125 – der damaligen Leibniz-Oberrealschule, heute Schiller-Gymnasium lernte - Norbert Bernheim. Herr Wittwer erläuterte als Verantwortlicher der AG Lebensläufe die Arbeitsweise und Ziele der Arbeitsgemeinschaft. Er recherchierte in den letzten 3 Jahren mit Schüler:innenn exemplarisch den Lebensweg Norbert Bernheims, der bis 1938 unsere Schule besuchte, 1938 nach Frankreich floh, von wo er 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet wurde.

In der Gedenkveranstaltung wurden die Ergebnisse der Recherche kurz präsentiert. Eine Schülerin präsentierte eine Zusammenfassung ihrer Recherchetätigkeit zur Schulgeschichte während der NS-Zeit, die sie in Form einer Besonderen Lernleistung als 5. Prüfungskomponente verfasste. Anschließend lasen Schülerinnen und Schüler der AG Lebensläufe Auszüge aus Norbert Bernheims erhaltenen Briefen vor, die er nach seiner Verhaftung und vor der Deportation schrieb. Untermalt wurde die Veranstaltung durch eine Reihe musikalischer Solobeiträge auf Violine und Klavier.

Auschwitz steht für die menschengemachte Hölle - ein Zivilisationsbruch, der nie wieder geschehen darf. An diesem Tag hat sich die Schillergemeinschaft an ihren Schüler Norbert Bernheim – stellvertretend für viele – erinnert.

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung brachte die Schulgemeinde eine Erinnerungstafel für die Opfer des Nationalsozialismus der Schule an der Außenfassade des Schulgebäudes an.

Die Initiative für die Anbringung der Tafel geht auf eine Initiative von Eltern, Schüler:innen und Lehrer:innen zurück. Die Gedenktafel setzt ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen. Dank an den Förderverein, an Einzelpersonen und an die Organisation von Aktionen, bei denen die großzügigen Spenden zusammengetragen wurden.

Als Staatliche Europaschule leben wir die europäische Verständigung. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, Toleranz, Solidarität und Menschlichkeit über nationale Grenzen hinaus zu bewahren.

Der Beitrag im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunkkultur.de/ns-geschichte-berliner-schueler-erinnern-an-ermordung-eines-ex-schuelers-100.html